Karbelova Jama 10411 (SLO) 07.07.2017

Diese Tour wurde am 7.7.2017 eher spontan durchgeführt. Um der drückenden Sommerhitze zu entfliehen, schlug ich vor, anstatt des Schwimmbades, eine natürliche Abkühlung aufzusuchen. Ein Mitstreiter wurde auch gefunden. Jedoch stand das Unterfangen kurz vor Start noch in den Sternen, oder besser gesagt in den Wolken, da über Wolfsberg und dem Lavanttal die täglichen Sommergewitter hinüber zogen.
Um 17:00 Uhr schließlich machten wir uns dann doch ins benachbarte Slowenien auf. Die letzten 2 Kilometer zum Parkplatz, von dem aus die Höhle erreicht werden kann, führen auf abenteuerlicher Schotterstraße durch einen kleinen Graben mit teilweise enormen Felswänden. Am Parkplatz angekommen, wurde die Ausrüstung gecheckt und angelegt. Danach ging es los Richtung Höhleneingang. Wir folgten einem ziemlich verwachsenen Weg in einen Nebenarm des Grabens. Die nassen, hohen Pflanzen auf diesem Weg durchnässten uns schon nach den ersten paar Schritten. Die letzten paar Meter muss man sich weglos durch ein kleines Bachbett zur Höhle kämpfen. Je näher wir dem Eingang kamen, umso mehr fiel uns der Bodennebel auf. Dieser entsteht wenn die kalte Luft aus der Höhle auf die schwüle, warme Luft der Umgebung trifft. Neben dem Eingang der  Höhle befindet sich ein kleiner ca. 3 Meter hoher Wasserfall. Da der Wald sich hier selbst überlassen ist, liegen auch überall umgestürzte Bäume herum. Mit dem Nebel, der schwülen Hitze und der ganzen Vegetation bot sich uns ein dschungelähnliches Gesamtbild.
Urwald in Slowenien (2014)
Dschungel Flair am Weg zur Höhle (2014)
Wasserfall beim Eingang der Höhle (2014)

Die Fotos dieses Beitrages sind von 2 Besuchen der Höhle, inklusive Fotos von www.geocaching.com , da von mir in dieser Höhle ein Geocache gelegt wurde (Personen auf diesen Bildern wurden unkenntlich gemacht).
Der erste Besuch war am 24.06.2017. Damals wurde die Höhle nur zu einem Teil befahren. Beim diesmaligen zweiten Besuch wurde etliche Meter tiefer in die Höhle vorgedrungen.

Folgende Infos über die Höhle wurden im Internet gefunden und so gut wie möglich und sinngemäß übersetzt (Link: Quelle)

"Unter dem Bauernhof Kerbel nähe Dravograd, befindet sich links, bei einem Zufluss des Baches Velka ein kleiner 3m hoher Wasserfall. Der Eingang befindet sich rechts von diesem Wasserfall. Die gemessene Länge beträgt ca 195m und ist eine der längsten Höhlen in Slowenien, welche sich nicht im Kalkstein gebildet haben.......

"

Die ersten paar Meter sind in gebückter Haltung zu durchschreiten. Danach ist die Höhle aufrecht zu begehen. Links des "Weges" fließt ein kleiner Bach, welchen es zu verfolgen gilt. Die Höhlenwände haben durchgehend einen Interessanten Charakter.



Es können auch immer wieder weiße Spinnen an den Höhlenwänden entdeckt werden. Diese Spinnen wurden von einem Pilz befallen, der die Spinnen als Wirt nutzt und tötet.

pilzbefallene Spinnen (Geocaching)

Nachdem ein paar Meter aufrecht zu begehen waren, kommt man schon zur ersten Schlüsselstelle der Höhle, an der es etwas enger wird. Zuerst sind mit einfacher Kletterei ein paar Höhenmeter zu überwinden, bevor es schlurfend ,ein paar Meter über von der Decke abgebrochene Steinplatten, weiter in einen wieder großräumigeren Part der Höhle geht.

erste kleine Schlurfstrecke (Geocaching)
Von hier aus teilt sich die Höhle in 2 Gänge. Rechts führt der Hauptgang mit seinem Bach tiefer in den Berg. Zuerst wurde aber der linke Gang erkundet. Dieser führt über eine kleine Engstelle in eine Kammer, in der wir zum ersten Mal kleine Versinterungen beobachten konnten.

kleine Tropfsteine (2017)
Zurück bei der Gabelung setzten wir unsere Expedition im Hauptgang fort. Jedoch war es ab diesen Zeitpunkt aus mit trockener Kleidung. Der Hauptgang führt nun einige Meter direkt durch den  Bach. Und das auf allen Vieren. In einer kleinen Zwischenkammer muss man  danach zunächst über einen kleinen Wasserfall klettern, bevor es wieder auf allen Vieren weiter ins Innere des Berges geht. Knieschützer sind in dieser Höhle wirklich von Vorteil.
Ab jetzt wird es nass (2014)


immer dem Bach entlang (2017)

Expeditionsteam 2017
Bald befindet man sich in einem etwas größerem Raum, wo von oben die Decke eingestürzt ist. Bis zu diesem Raum drangen wir 2014 vor.

Endkammer 2014

Endkammer 2014

Typische Charakteristik der Höhle

Expeditionsteam 2014


Da es  nun zum ersten Mal richtig eng in der Höhle wurde, wurde das Fotoequipment im vorhin angesprochenem Raum zurück gelassen und so zwängten wir uns durch diese Engstelle, bis wir uns in einem langen, aufrecht begehbaren und relativ breiten Gang wieder fanden. Parallel zu diesem Gang fand sich auch ein weiterer Gang, welcher über Felsklüfte weiter in den Berg gingen. Da diese Klüfte sehr eng waren, wurden diese nicht weiter befahren. Von der Schlurferei her, wäre es sich ausgegangen. Leider verursachte die Atemluft, plötzlich einen Nebel, in dem man zwischen den engen Felsplatten nichts mehr erkennen konnte.
Dieses Phänomen trat aber nur in dem, parallel zum Hauptgang laufendem, Gang auf. Zurück beim Bach drangen wir wieder weiter in die Dunkelheit vor. Es ging immer wieder aufrecht und auf allen Vieren weiter, bis wir vor einer Felswand standen. Diese war vom ständig fließendem Wasser glatt geschliffen und war in etwa 5 Meter hoch und etwa ebenso breit. Da die Neigung des Felsens ca 60° betrug, war sie relativ einfach zu erklettern. Der Felsen war zwar glatt geschliffen, aber in keinster Weise glitschig. Trotzdem war Vorsicht unser erstes Gebot. Solch eine glatt geschliffene Felswand von ähnlicher Dimension gab es dann nochmals in der Höhle. Oben angelangt folgten wir wieder dem Bach. Langsam spürten wir das wir dem Ende der Höhle immer Näher kamen, da der Gang immer enger wurde. Bevor wir uns im letzten Raum dieser Tour befanden, zwängten wir uns im Bach, durch  den nur mehr ca 30 cm hohem Hauptgang in Richtung "Endstation". In diesem Raum war noch ein kleiner Wasserfall zu erklettern. Von der linken Seite floss noch ein kleiner Zufluss, durch einen ca zehn Zentimeter im Durchmesser messendem "Kanal". Was uns in diesem Raum schon sehr erstaunte war seine Im Bachsand, vergrabene Glasflasche und ein Metallverschluss einer Spirituose.   Entweder hat sich in der Tiefe des Berges jemand betrunken, was schon ziemlich  absurd wäre, oder die Flasche und Verschluss wurden von Außen irgendwie eingespült. Der Bach führt noch tiefer in den Berg, jedoch war für uns an diesem Tag Schluss, da es wirklich sehr eng weiterging. Wir beschlossen umzukehren. Den Bach und den in der Höhle angebrachte Markierungen folgend, erreichten wir dann wieder den Eingang.

Hier noch ein paar Fotos meiner Touren und von www.geocaching.com

2014

2014

2014

2014

2014
schneeweiße Mini-Deko 2017

2017

2017

bisschen durchnässt 2017
Geocaching

Geocaching

Geocaching


Fazit:
Leicht zu erreichende interessante Höhle im nicht Kalkgestein. Leider wenig Dekoration. Eng und sehr nass. Kleine leichte Klettereinlagen sind inbegriffen. Seil wird keines benötigt. Zeitaufwand ohne zu fotografieren ca. 3 Stunden.

Empfohlene Zusatzausrüstung:

  • Knieschoner!
  • wasserdichter Packsack
  • Wechselgewand/Handtücher 

Die Höhle wird sicherlich noch öfters befahren, um alles fototechnisch zu dokumentieren.