An 9. Jänner 2015 wurden von uns 3 Höhlen in Slowenien besucht. Die Höhlen befinden sich in der Nähe des Ortes Laze. Sie sind alle horizontal zu begehen und erfordern außer Helm, und Lampen keinerlei zusätzliche Ausrüstung. Von Vorteil ist sicher Wechselkleidung, da es schon lehmig und etwas nass werden kann.
Die Höhlen befinden sich am "Höhlenweg von Laze". Mehr Infos dazu findet man im Internet, unter Anderem, unter folgendem Link
https://www.lochstein.de/hoehlen/Slo_Kro/karst/laze/laze.htm, oder in einigen Literaturwerken zum Beispiel "Cave Guide to Slovenia" von Ian Bishop, oder "Unterirdisches Slowenien" von Peter R. Hoffmann.
Zuerst wurde die Höhle "
Mačkovića 52" erkundet. Da sich dort ein Geocache befindet, ist das auffinden der Höhle nicht all zu schwierig. Von der Straße, an der wir parkten, führt ein Waldweg direkt zu einer Einbruchsdoline, in der sich das große, kaum übersehbare Höhlenportal befindet.
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Einbruchsdoline mit Höhlenportal |
Um den Geocache zu finden muss die Höhle gar nicht betreten werden. Im Eingangsbereich der Höhle zeigte sich uns ein schönes Bild, da überall am Boden Eis-Stalagmiten zu
finden waren.
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Eis-Stalagmiten |
In der "Vorhöhle" legten wir unsere Ausrüstung an und folgten den abwärts führenden Gang.
Die ersten Meter sind etwas eng, sodass wir etwas auf unsere Köpfe aufpassen mussten. Man merkt das diese Höhle öfters besucht wird, da wir einem schön ausgetretenen Pfad folgen konnten. Schon bald befanden wir uns im ersten Saal dem "mala dvorana" (kleiner Saal). Hier finden sich erste Sinterformationen, sowie ein kleiner See auf der rechten Seite.
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Abstieg zum "mala dvorana" (Foto by Marco S.) |
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Erste Versinterungen (foto by Marco S.) |
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(Foto by Marco S.) |
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Höhlensee (Foto by Marco S.) |
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(Foto by Marco S.) |
Bis hierher war die Befahrung ohne größere Anstrengung möglich. Nachdem einige Fotos geschossen wurden, und die Halle erkundet
wurde, machten wir uns auf, weiter in Tiefe vorzudringen. Der nächste Teil der
Höhle muss kriechend erkundigt werden. Bald befanden wir uns in einer Halle mit
lauter Blockwerk, an dem wir etwa bis aufs Eingangsniveau nach oben kletterten.
Dies war eine eher rutschige Angelegenheit, da eine feine Lehmschicht den Reibungskoeffizienten
zwischen Stein und Schuh deutlich nach unten setzte. Leider war für uns an
diesem Tag diese Expedition zu Ende, da wir uns bei der Engstelle zum riesigen
Raum doch eher unsicher fühlten, und da Sicherheit bei solchen Unterfangen
immer an erster Stelle steht, beschlossen wir umzukehren. Aber wir waren uns
einig, dass dieser Besuch nicht der letzte war. Vorsichtig kletterten wir über
das mit Lehm überzogene Blockwerk herab und krabbelten auf allen Vieren zurück
in den "mala dvorana", wo noch ein paar Abschiedsfotos gemacht
wurden.
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(Foto by Marco S.) |
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(Foto by Marco S.) |
Zurück am Tageslicht machten wir uns wieder salonfähig, und machten uns
auf zur nächsten Höhle.
Die nächste Höhle bzw. Höhlen am Plan waren die
„Vranja Jama“
88 (Rabenhöhle) die mit der
„Mrzla Jama 106“ verbunden ist.
Aufgrund von GPS Daten
war auch das finden dieser „nie-im-Leben-zu-übersehenden“ Höhle kein Problem.
Geparkt wurde das Auto neben der Straße von Laze Richtung Logatec. Die paar
hundert Meter zur Höhle konnten bequem auf einem schönen Schotter/Waldweg
zurück gelegt werden. An den Koordinaten angekommen, befanden wir uns am Rande
einer enormen Einbruchsdoline von der aus wir das ebenso enorme Höhlenportal
sahen.
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Beim Anblick des Eingangsportales (Foto by Marco S.) |
Wir mussten ein wenig an der Abbruchkante der Doline entlang gehen, bis
wir einen sicheren Abstieg in Richtung Höhlenportal fanden. Wir brauchten
schon ein bisschen, um diese enormen Dimensionen auf uns wirken zu lassen,
bevor es weiter abwärts ging.
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Im Vergleich Mensch vs. Höhle (Foto by Marco S.) |
Wie am Plan der Höhle zu erkennen ist, teilt sich
diese in 3 kleinere Arme auf, welche von rechts nach links erforscht wurden. Der
rechteste Gang fällt ständig ab, bis dieser bei einem Siphonsee endet. Wenn man
Glück hat, kann man in diesem See den Grottenolm (Proteus anguinus) schwimmen sehen. Natürlich hatten wir kein Glück.
Wir waren zwar nur mehr einige Meter vom See entfernt, aber genau wie in den
Vor-Recherchen beschrieben, wurde jeder Schritt Richtung See schwerer. Der
immer feuchter werdende Höhlenlehm beschwerten unsere Schuhe bei jedem Schritt
mit einer Extraschicht klebrigen, braun-rotem Lehm. Umgekehrtes Schauspiel beim
wieder empor steigen. Da wurden die Füße
bei jedem Schritt leichter.
Der mittlere der 3 Höhlenarme, führt über eine permanent
angebrachte Leiter und einer damit verbundenen Klettereinlage zur Mrzla Jama,
welche unspektakulär bald mal ans Tageslicht führt. Zurück über die Leiter
wurde dann noch der dritte Arm erkundet. Anfangs wundert man sich über
Höhlenmalerei. Leider aber aus der
Neuzeit. Einige Graffitis verschandeln
das natürliche Höhlenbild unnötig.
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Ob hier Zwerge hausen? |
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Moderne Höhlenmalerei |
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Superpenis? Moderne Höhlenmalerei |
In diesem Seitenarm findet man schöne
Versinterungen, auch wenn nicht mehr alle aktiv sind. Hier wurden auch die
meisten Fotos der Höhle gemacht.
Relativ einfach zu befahrende Höhlen, welche etwas Einblick
in den slowenischen „klassischen“ Karst gewähren und welche zu einem erneuten
Besuch einladen. Teilweise aber unnötige menschliche Verschandelungen.