Nixlucke 2753/01 (AUT) 10.06.2017

"Nixlucke (ca. 1525 m) beim Klippitztörl (Kärnten).
Die Nixlucke liegt in der Saualpe in Ostkärnten  am Westabfalle eines dem Geierkogel  im Norden vorgelagerten Rückens in einem Kalkmarmorzug. Sie weist in zwei Ästen eine Gesamtlänge von 250 Metern auf. Die geologisch bemerkenswerte Lage der Höhle sowie die reiche Ausschmückung mit Bergmilchbildungen waren ausschlaggebend für die Erklärung zum Naturdenkmal. In ihren Ablagerungen und in der noch nicht erforschten tierischen Besiedlung der Höhle, sind wertvolle Hinweise zur Klärung von Problemen der eiszeitlichen Landschafts- und Besiedlungsgeschichte zu erwarten. Inschriften aus den Jahren 1796 und 1829 beweisen, dass die Nixlucke schon früh in der Umgebung bekannt war." 

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Am 10.06.2017 starteten wir um ca. 16:00 Uhr am Parkplatz am Klippitztörl. Wohl wissend wo sich der Eingang der Höhle befand, konnte nach ca. einer viertel Stunde dieser erreicht werden. Am  Eingang angekommen wurde die nötige Ausrüstung angelegt. Sehr zum Empfehlen sind Knieschützer, da manche schöne Dekorationen der Höhle nur schlurfend erreichbar sind. 

Eingang zur Nixlucke

Kurz nach dem Eingang geht es steil bergab. Hier ist sicher ein Halteseil von Vorteil, da der erdige, feuchte Boden nicht gerade den besten Untergrund bildet. Ein Ausrutscher im Eingangsbereich kann verheerend enden. Wurde diese erste Hürde gemeistert, kann man in Ruhe die "Eingangshalle" betrachten. Von dieser Halle kann man auf der linken Seite etwas nach unten steigen. Jedoch ist dieser kleine Nebenast, sehr nieder und eher uninteressant. Nach einem kleinen Anstieg geradeaus weiter, befinden wir uns in der riesigen Haupthalle der Höhle. Es  empfiehlt sich hier eine Lampe oder ähnliches aufzustellen, da am Rückweg der richtige Weg schon mal übersehen werden kann. Bewegt man sich der rechten Höhlenwand entlang, kann ca. 2  Meter tiefer durch ein kleines Loch geklettert werden. Hier befindet man sich in einem kleinen Nebenarm mit wunderschöner Dekoration.

Schöne Versinterung in einem Nebenast




Um wieder in die Haupthalle der Höhle zurück zu kommen, kann der selbe Weg wieder zurückgeklettert werden, oder man klettert den Nebenast nach oben hin weiter, da dieser sowieso wieder in die Haupthalle führt. Danach führt die Höhle immer enger werdend in die Tiefe. Es zweigen einige kurze Nebenäste ab, in denen es einige schöne, sowie auch unschöne Dekorationen zu finden sind (Hakenkreuze,...) Irgendwann wir  auch der Hauptgang unschlurfbar.  


Zwar nur wenige cm groß aber trotzdem wunderschön

Je weiter im Berg, desto enger wird es !

 Wieder zurück in der Haupthalle, kann versucht werden die Größe dieser Halle in Bildern fest zu halten. Ohne Profiausrüstung ist dies leider fast unmöglich.


Geht man zurück zum Punkt, an dem es ratsam ist eine Lampe zu platzieren, und steigt rechts nach unten, befindet man sich nach einer kurzen Engstelle am tiefsten Punkt der Nixlucke. Hier befindet sich ein kleiner Höhlensee, in dem das Wasser ,aus diesem Teil der Höhle, zusammenfließt. Direkt daneben befindet sich in einer weiteren riesigen Kammer das Highlight der Höhle. Die mehrere Meter mächtige, schneeweiße Mondmilchwand.






"Mondmilch (lat. Lac Lunae) ist die Bezeichnung für eine spezielle Art von Calcitablagerung. Der Begriff beruht auf einer historischen Beschreibung der Höhle Mondmilchloch am Pilatus aus dem Jahr 1555. Oft wird im Deutschen fälschlicherweise auch der Name Bergmilch bzw. Montmilch (Lac Montanum), teilweise auch Nix (vergleiche Nixhöhle) verwendet. Namensgebend ist die Mondmilch auch für die Mondmilchhöhle bei Lenningen-Gutenberg.
Mondmilch ist meistens sehr weiß bis milchig. Im Gegensatz zum harten Sinter oder Tropfstein ist sie weich und porös. In seltenen Fällen gibt es auch Mondmilch in flüssiger Form. So wurde im Baskenland die sensationelle Entdeckung eines Mondmilch-Flusses gemacht. Im Alpstein (Ostschweiz), insbesondere in den Höhlen des Kamors, wurde im 19. Jahrhundert Mondmilch gesammelt und als Heilmittel für Menschen und Vieh benutzt." 
-Wikipedia

Großräumig führt dieser Hauptast weiter in den Berg und erinnert teilweise an Karsthöhlen im benachbarten Slowenien, bis dieser  schließlich endet. Überall in diesem Teil finden sich Inschriften. 


Von diesem zweitem Hauptast, zweigt kurz nach der Mondmilchwand ein kleiner Seitengang ab, welcher bald nur noch schlurfend zu befahren ist. Nimmt man die Mühe auf sich, befindet man sich in einer kleinen Höhlenkammer, in der schöne Versinterungen, wie in einer Tropfsteinhöhle gefunden werden können.


Im engen Seitenarm





Nach dem wir wieder in der Eingangshalle waren und zum Ein/Ausgang der Höhle aufstiegen, kam uns schon eine warme Briese von draußen entgegen. Wieder an der Sonne entledigten wir uns der dreckigen und nassen Klamotten, und genossen unser traditionelles Höhlenbierchen. In Summe verbrachten wir zweienhalb Stunden unter Tage.